Corona Real Wedding - Nicole und Benjamin Hochzeit in der Schweiz

Real Wedding – wir haben in der Corona-Zeit geheiratet!

Auch für’s 2021 sind viele Paare verunsichert, welche Auswirkungen Corona auf ihre Hochzeitsplanung haben wird. “Müssen wir mit Maske heiraten? Wieviele Gäste können wir überhaupt einladen? Was passiert mit unseren Buchungen, wenn die Massnahmen wieder verschärft werden?”

Nicole und Benjamin haben im Corona-Jahr 2020 geheiratet und möchten den verunsicherten Paaren von ihren Erfahrungen berichten und zeigen, wie sie mit der richtigen Planung und der nötigen Portion Glück trotz Corona die lang ersehnte Traumhochzeit feiern konnten.

Hochzeit geplant! Und dann kam Corona…

Sechs Jahre sind sie bereits zusammen, als Benjamin seiner geliebten Nicole am 11.12.2018 auf dem Riesenrad im “WinterWonderland” hoch über den Dächern Londons einen Antrag macht. Als gut ein Jahr später Corona das Zepter in die Hand nimmt, sind die Hochzeitsvorbereitungen bereits in vollem Gange.

Nicole erzählt: «Als wir vom Lockdown erfuhren stand 90% der Hochzeitsplanung bereits! Alle Dienstleister waren gebucht. Das Brautkleid hatte ich am 1.2. bereits ausgesucht und die Brautjungfernkleider hatten wir 1 Woche vor Lockdown auch noch in Auftrag gegeben. Zu dem Zeitpunkt dachten wir noch nicht, dass in der Schweiz ein Lockdown kommt. Benjamin war nicht so früh dran mit seinem Anzug. An einem Tag schrieb ich «mach endlich den Termin und zwar heute!», kurz darauf erfuhr ich übers Radio von der Pressekonferenz des Bundesrates, dass alle Läden schliessen und schrieb ihm: «Zu spät, die Läden machen zu!».»

Flatten the curve

Das Bangen begann bereits im Februar 2020 unter dem Motto flatten the curve. In diesen Szenarien berührten die meisten Kurven auch den September – Nicole & Benjamin’s Hochzeitsmonat.

Das Brautpaar begann sich erste Sorgen zu machen: «In den News aus Italien über deren Ausgangssperren wurde berichtet, dass auch private Feste wie z.B. Hochzeiten abgesagt wurden. Wir hatten Angst, dass dies in der Schweiz auch passieren könnte. Viele sagten uns, unsere Ängste seien unbegründet. Doch ca. 2 Wochen später war es auch in der Schweiz so. Zudem machten uns auch die Prognosen Sorgen mit 1., 2. und 3. Welle und dass sich so eine Pandemie auch über Jahre hinziehen kann. Trotzdem hatten wir immer die Hoffnung, dass die Prognosen nicht so eintreffen und bald ein Impfstoff da sein wird.»

Durch das Bangen, wurde den beiden klar, was wirklich zählt: «Wir machten uns nicht mehr viele Gedanken, ob das Wetter jetzt gut oder schlecht sein wird. Schlussendlich hofften wir einfach, dass alle kommen können und gesund bleiben.»

«Als bestätigt wurde, dass Hochzeiten wieder stattfinden können, hatte ich Tränen in den Augen vor Freude!»

Nachdem Hochzeiten offiziell wieder erlaubt waren, kamen die Massnahmen. Anfangs Vorgaben vom Bund, die das Hotel einhalten musste und das Brautpaar vorgängig schriftlich bekommen hatte. «Einige dieser Vorgaben wurden laufend angepasst. Erst hiess es, Apéros nur sitzend und bis um 0.00 Uhr müssen alle Gäste das Hotel verlassen haben. Zum Glück wurde dies noch aufgehoben. Als die Fallzahlen wieder stiegen wurden die Massnahmen im Kanton Bern noch nicht verschärft.»

Das Personal der Location für die Hochzeitsfeier trug Masken. Die Kirche habe für die Gäste Masken und Desinfektionsmittelflaschen zu Verfügung gestellt. Während der Trauung informierten Trauzeugen die Gäste darüber, für Gratulationen beim Apéro mit einem Getränk anzustossen. So sei auch die Frage geklärt gewesen, ob man einem die Hand gibt oder nicht. Alles eine Frage der Organisation und Koordination, wie es scheint. Doch wie wurden die Massnahmen von den Gästen aufgenommen?

«Für viele war unsere Hochzeit sicherlich ein Highlight 2020»

«Generell haben unsere Gäste die Situation sehr gut aufgenommen. Wir hatten den Eindruck, dass unsere Gäste sich einfach gefreut haben, dass in diesem Jahr so ein Anlass überhaupt möglich war, für viele war dies sicherlich ein Highlight 2020. Wir hatten erst etwas die Befürchtung, dass sich viele Leute nicht getrauen würden, an so ein Fest zu kommen, schlussendlich haben wir aber nur schöne Rückmeldungen erhalten und die Stimmung war sehr herzlich.»

Vorfreude statt Frust

Auch was die Flitterwochen anbelangt, musste das Brautpaar viel Flexibilität beweisen und wählten trotz widriger Umstände, dass für sie das Glas halb voll statt halb leer ist. Die geplante Reise nach Mauritius, die kurz vor der Hochzeit abgesagt werden musste und auch die Ersatzferien nach Fuerteventura, aus denen aufgrund der Risikoliste nichts wurde. «Am Montag nach der Hochzeit haben wir umgebucht auf Griechenland und sind dann ein Tag später nach Kreta geflogen. Wir haben also die offiziellen Flitterwochen noch vor uns!»

Was sind eure Tipps an Paare, die ihre Hochzeit in der Coronazeit noch vor sich haben?

«Es hilft sicherlich, wenn bereits bei der Buchung von Locations und Dienstleistern besprochen wird, wie bei einer möglichen Verschiebung vorgegangen wird. Dies sorgt für Klarheit und kann Unsicherheiten ausräumen. Momentan ist es wohl nicht anders möglich, als sich immer auch schon über einen Plan B Gedanken zu machen. Grundsätzlich kann die Situation beinahe täglich wechseln, es ist nötig, auf viele Begebenheiten flexibel zu reagieren. Aber wir sind überzeugt, dass auch trotz Coronasituation unvergessliche, wunderbare Hochzeitsfeste möglich sind. Und wenn etwas nicht ganz genau klappt wie in den Vorstellungen, stören sich die Gäste am wenigsten dran. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sie sich umso mehr freuen, dass überhaupt Feste noch möglich sind.»

Gibt es etwas, das ihr rückblickend anders machen würdet?

«Wir hatten zwar auch viel Glück, dass bis auf die Hochzeitsreise alles so wie geplant stattfinden konnte, aber wir würden alles am liebsten nochmal genauso machen. Es war ein wunderbarer, unvergesslicher Tag, wir haben so viel Freude erfahren und denken so gerne an unser Hochzeitsfest zurück!»

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